Menschen

Hier erzählen wir, wie großartig Ihre Spendengelder wirken. Mit Geschichten von Menschen, die von uns betreut und begleitet werden, aber auch mit denen wir zusammenarbeiten, um das neue Wohnprojekt Festland zu realisieren.

Wir starten mit der Geschichte einer Klientin von Hamburg Leuchtfeuer Aufwind, die mit ihrer kleinen Tochter aus Ghana nach Deutschland kam. Wir erzählen die Geschichte eines Bewohners unseres Hospizes, für den ein Tag vor seinem Geburtstag ein großer Traum in Erfüllung ging: noch einmal ein Spiel seines Lieblingsvereins, des FC St. Pauli zu besuchen. Anne erzählt über den Verlust Ihres Mannes und über Ihre im Lotsenhaus gemachten Erfahrungen. Vincent ist Bauleiter auf der Festland-Baustelle; er gibt Einblicke in seine Arbeit und erzählt, warum gerade diese Baustelle eine so Besondere für ihn ist.

Diese vier Geschichten bilden den Anfang einer unregelmäßig fortlaufenden Serie an Geschichten von den Menschen, die unsere Unterstützung benötigen.

Das Team von Aufwind unterstützt dabei, das Leben wieder in die eigene Hand zu nehmen und eine Perspektive für das eigene Leben entwickeln zu können.

Für eine bessere Zukunft

Heute habe ich mich mit meiner Betreuerin von Hamburg Leuchtfeuer Aufwind getroffen. Ich hatte ganz schön viele Briefe vom Jobcenter dabei, die ich alle nicht verstehe. Das macht mir immer richtig Angst.
Ein Jahr ist es her, da bat ich die Aufwind-Mitarbeiter*innen zum ersten Mal um Hilfe. Meine Situation war damals sehr schlimm: Ich bin mit meiner kleinen Tochter von Ghana nach Deutschland gekommen – ganz alleine. Mein Mann ist an Aids gestorben. Meine ganze Familie lebt heute noch in Ghana in schwierigen Verhältnissen, denn viele von ihnen sind ebenfalls HIV-positiv. Auch viele aus meinem allerengsten Kreis.
Ich entschloss mich zu gehen und die Reise nach Europa zu machen. Alle haben erzählt, dass es dort bessere Chancen für uns gibt. Ich will meiner Tochter ein besseres Leben ermöglichen. So bin ich fort, habe mir Geld geliehen und versprochen es sobald ich in Deutschland Arbeit habe, alles zurück zu zahlen.
Schon bald wurde mir klar, dass das nicht einfach wird – und schon gar nicht schnell.
Zum Glück habe ich jetzt endlich eine Aufenthaltsgenehmigung und eine Arbeitserlaubnis. Noch wohne ich in einer Unterkunft von der Stadt, aber ich suche nach einer Wohnung. Mit Hilfe von Aufwind finde ich hoffentlich bald eine. Meine Betreuerin macht mir Mut, sagt, dass ich nicht aufgeben soll. Das tue ich auch nicht! Obwohl ich manchmal so traurig bin und mein Land, die Sprache, den Duft der Straßen und vor allem die Sonne vermisse.

Inzwischen ist mit den Behörden vieles geregelt. Wir erledigen alles zusammen und allmählich verstehe ich ein wenig, wie das hier in Hamburg so funktioniert. Meine kleine Tochter ist zur Schule gekommen und lernt fleißig. Ich bin stolz auf sie. Sie spricht schon besser deutsch als ich. Ich muss richtig aufpassen, dass Sie mir nicht bald auf der Nase herumtanzt! Der Kontakt nach Hause läuft über das Handy. Aber ich telefoniere nicht so oft, denn es kommt ständig die Frage: Wann zahlst du uns das Geld zurück? Ich schäme mich.
Allmählich habe ich verstanden, was soziale Betreuung bedeutet: Miteinander zu sprechen, zu helfen, auch dabei die Post zu verstehen, Probleme gemeinsam anzugehen und zu lösen, Mut zu fassen, deutsche Behörden zu begreifen und sogar wütend sein zu dürfen. Das tue ich! Zusammen mit meiner Betreuerin von Aufwind glaube ich an eine gute Zukunft in Deutschland für mich und vor allem für meine kleine Tochter! „After rain comes sunshine“

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